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Zähneknirschen / Zähnepressen

Zähneknirschen und -pressen ("Bruxismus") sind nicht schön. Hier und da darf das mal sein, aber regelhaft schädigt es die Zähne und das Kauorgan. Aber viele Betroffene merken zunächst gar nicht, dass Sie dazu gehören. Folgende Symptome deuten daraufhin, dass Sie selbst betroffenen sind:

  • Spannungs- oder Müdigkeitsgefühle in den Wangen, vorübergehende Steifigkeit;
  • Vorübergehende Schläfenkopfschmerzen;
  • Veränderung Ihrer Wangenkontueren (durch Größenzunahme der Muskeln;
  • Schmelzrisse in den Frontzähnen;
  • Abbrechen von Schneidekanten im Frontzahnbereich;
  • Schäden im Bereich der Zahnhälse;
  • Zerbröseln vorhandener Füllungen oder Verblendkronen;
  • Zahnfrakturen im Seitenzahnbereich.

Bruxismus - was ist das?

Zähneknirschen und Zähnepressen werden zusammengefasst als "Bruxismus" bezeichnet (altgriechisch, mit einer lateinischer Endung). Die aktuelle Leitlinie der zuständigen Fachgesellschaft DGFDT unterscheidet dabei zum einen 

  • Schlafbruxismus von
  • Wachbruxismus

und zum anderen 

  • Zähnepressen und
  • Zähneknirschen.

Unterschied zur CMD

Früher wurde Zähneknirschen und Zähnepressen (Bruxismus) als Teil der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) angesehen. Mittlerweile wird beides voneinander unterschieden, seitdem klar ist, dass beides auf unterschiedliche Ursachen zurückgeht - auch wenn CMD häufig auf der Grundlage von Bruxismus entstehen.

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Dabei ist Bruxismus primär durch die hohen muskulären Anspannungen der betroffenen Kaumuskeln gekennzeichnet. Hierdurch wiederum wirken große Kräfte auf die Zähne, den Zahnhalteapparat (Zahnfleisch bzw. Parodontium) und die Kiefergelenke ein. Dies kann auch zu Schmerzen der Kaumuskulatur führen, vor allem nach dem Schlaf. 

Im Gegensatz dazu ist CMD durch Schmerzen und/oder Dysfunktionen der Kaumuskulatur, der Kiefergelenke und der Zähne bzw. Zahnkauflächen definiert. 

Eine Überschneidung zwischen beidem besteht daher beim Muskelschmerz. Zudem fördert die Anspannung der Kaumuskulatur beim Bruxismus die Überlastung der Muskeln, Zähne und Kiefergelenke und damit auch die Entstehung der CMD - wobei nicht alle Patenten mit Bruxismus eine CMD entwickeln. 

Folgen von Bruxismus

In jedem Fall sind die Folgen von exzessivem Bruxismus für die Zähne, für die Kiefergelenke und das Zahnfleisch erheblich.

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Im Bereich der Zahnhartsubstanzen kann als Folge speziell des Zähneknirschens in verstärktem Maße Zahnverschleiß entstehen. Weiter zum Zahnhals hin kommt es zur Ausbildung von bestimmten Abplatzungen (keilförmige Defekte). 

Zudem kann das Zahnfleisch zurückgehen, die Ursache ist eine Minderdurchblutung infolge der Krafteinwirkung auf das Zahnfleisch und den darunter liegenden Knochen. IN schweren Fällen können zudem Zahnfleischtaschen entstehen. Ob diese Folge der Krafteinwirkung sind oder ob diese zunächst das Einschleppen von Bakterien begünstigt ist noch ungeklärt; letztlich aber insofern zweitrangig, als es zur Besserung einer Behandlung des Bruxismus bedarf. 

Im Bereich der Kiefergelenke kann die Krafteinwirkung zum Verkleben der Gelenkstrukturen führen, mit der Folge, dass nach und nach eine Fehlfunktion entsteht – der Übergang zur craniomandibulären Dysfunktion (CMD) ist so möglich. 

spezielle Diagnostik

Infolge der verschiedenen Ursachen muss auch in der Diagnostik und Therapie zwischen Bruxismus und craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) unterschieden werden – auch wenn beide häufig miteinander einhergehen.

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Die Diagnostik des Bruxismus erfolgt dabei auf der Grundlage eines neu eingeführten Tests, des Bruxismus-Screening-Index BSI). Der BSI wurde von einer Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) entwickelt. Einer der Entwickler ist PD Dr. M. Oliver Ahlers. Der BSI unterscheidet unwahrscheinlichen, möglichen und wahrscheinlichen Bruxismus. Soll die Diagnose sicher sein bedarf es zusätzlicher Untersuchungen. Eine Möglichkeit hierfür ist die Anwendung von Indikatorschienen. Hierbei handelt es sich um hauchdünne einseitig eingefärbte Folien, die einige Nächte im Schlaf getragen und danach auf Abriebspuren untersucht werden. Charakteristischer Abrieb weist den Bruxismus nach und ermöglicht weitergehende Aufschlüsse. 

Eine weitere Möglichkeit bieten aktive Schienen mit integrierter Messelektronik. Die erste Form dieser scheinen wurde einst von einer Arbeitsgruppe der TU München in Zusammenarbeit mit PD Dr. Ahlers entwickelt. Eine Folgeversion ist mittlerweile unter dem Namen Bruxane personal verfügbar. Ihr Einsatz erfordert sehr genaue zahnärztliche Vorbereitungen und die Auswertung der Bruxismusereignisse mittels spezieller Software. Die untersuchenden Zahnärzte müssen hierfür qualifiziert sein, was der Hersteller Bruxane indivduell bestätigt. Für das CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf liegt diese Anerkennung vor und wir können diese Form der Diagnostik und Therapie daher bei Bedarf einsetzen.

Behandlung von Bruxismus und CMD

Ausgehend von den unterschiedlichen Ursachen muss auch die Therapie von Bruxismus und CMD unterschiedlich erfolgen – beide Behandlungen können aber miteinander kombiniert werden.

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Beim Zähnepressen und Zähneknirschen stehen dabei einerseits die Suche nach möglichen Ursachen und – wenn möglich – deren Behandlung im Vordergrund. Dabei helfen spezielle Entspannungsverfahren, genug Schlaf und moderater Ausdauersport.  

Zahnärztlich kommen spezielle Okklusionsschienen mit innovativer Technologie hinzu, in die elektronische Sensoren eingebaut sind, die auf Zähnepressen reagieren und bei Überschreitung eines individuell eingestellten Schwellenwertes einen hemmenden Impuls aussenden (Bruxane personal data). Eine diesbezügliche Studie aus der Ludwig-Maximilians-Universität München konnte zeigen, dass derartige aktive Schienen zur Behandlung von erheblichem Bruxismus wirksam sind. Für die Patienten ergibt sich, dass zur Behandlung von Bruxismus andere Schienenvarianten wirksamer sind als bei der Behandlung der CMD. Umso wichtiger ist die zugrundliegende zahnärztliche Diagnostik.

Bruxismus ist teilweise mit mangelhafter Sauerstoffversorgung im Schlaf verbunden. Wenn dies im Einzelfall zutrifft, müssen die Patientinnen und Patienten die Zähne nachts zusammenbeißen, um die Anspannung der Weichgewebe zu erhöhen und so die Luftwege besser offenzuhalten. Anstelle einer Maskenbeatmung kann dies mittels einer Unterkieferprotrusionsschiene erfolgen – diese verbessert nicht nur die Luftzufuhr, sondern wirkt auch wirksam gegen Bruxismus. 

Nur in Ausnahmefällen ist eine Behandlung mit Botulinumtoxin alpha (z.B. Botox®) sinnvoll; das Medikament ist aber bisher zur Behandlung von Bruxismus nicht zugelassen. Erforderlich ist in solchen Fällen eine sehr genaue Applikation des Botulinumtoxins genau in die verantwortlichen Muskeln. Als Spezialisten für CMD und Bruxismus kennen wir uns damit aus.

Zahnverschleiß miterfassen

Als Folge von Bruxismus kann es zu verstärkter Zahnabnutzung kommen. Erforderlich ist daher bei Bruxismusverdacht zumindest ein Zahnverschleiß-Screening, um erhöhten Zahnverschleiß zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln.

abgenutzte Zähne schonend restaurieren

Und wenn infolge des Bruxismus Zähne frakturieren bedarf es einer möglichst minimal invasiven Reparatur der betroffenen Zähne – auch darauf sind wir im Rahmen unserer Spezialisierung eingerichtet. PD Dr. Ahlers hat einst im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ein Verfahren entwickelt, um schadhafte zahnfarbene Füllungen aus Composite-Kunststoffen möglichst atraumatisch zu reparieren. Dieses setzen wir heute routinehaft ein.

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